Im Folgenden findet Ihr die kleine Ansprache unseres Skippers Peter auf der Weihnachtsfeier des Vereins.
Liebe Vereinsmitglieder,
es ist eine schöne Tradition zum Jahresabschluss bei Kaffee, Kuchen, Gebäck, Glühwein, Bier und Wein und natürlich einem guten Essen in entspannter Runde zusammenzukommen. An dieser Stelle sage ich vielen Dank an Stanislaus und seinen fleißigen Helfern, die heute für uns alles hergerichtet und möglich gemacht haben.
Unser Verein hat sich zum Ziel gesetzt unseren Segler in Fahrt zu halten und die traditionelle Seemannschaft zu pflegen und weiterzuvermitteln.
Dieses Schiff in Fahrt zu halten geht nur dann, wenn sich möglichst viele Mitglieder aktiv – im Rahmen ihrer Möglichkeiten – daran beteiligen. Es werden nicht nur viele Hände benötigt, es braucht auch Antreiber, Ideengeber und Projektleiter, die die vielfältigen Maßnahmen auch in die Hand nehmen, koordinieren und mit den nötigen fachlichen Kenntnissen bis zum Ende durchziehen.
In einer kleinen Rückschau möchte ich das vergangene Jahr nicht im Detail Revue passieren lassen. Aber ein paar Eckpunkte aus dem Frühjahr/Sommer möchte ich doch in Erinnerung rufen:
Komplettsanierung des Sanitärbereiches inkl. des Unterbaus und der Entlüftung
die aufwändige Erneuerung von Rohrleitungen und Schiebern im Kühlkreislauf des Hauptmotors sowie im Feuerlösch- und Lenzsystems
Verstärkung der feuerfesten Abdichtung vom Maschinenraum zum vorderen Schiffsteil
Erstellung eines neuen detaillierten Stromlaufplans gemäß Erfordernis Schiffssicherheitsrichtlinie
Erhöhung Ankergewicht und Bereitstellung des Reserveankers
Fertigung und Einbau des Schotts zur kleinen Messe
die fachgerechte Runderneuerung des Klüvernetzes
die fehlende Stenge am Großmast konnte beim Auftakeln wieder montiert werden
die Herstellung und Montage einer neuen Fockrah im laufenden Charterbetrieb
All dies sind komplexe Maßnahme, die von den Projektverantwortlichen mit einer hohen Motivation angenommen und fertiggestellt wurden.
Nicht zu vergessen sind die Arbeiten im und am Schiff im Rahmen der Winterroutine! Gegenüber den vorgenannten Arbeiten mögen sie banal aussehen. Das sind sie allerdings nicht, denn diese Wartungs- und Pflegearbeiten sind auch ein wesentlicher Bestandteil für den sicheren Schiffsbetrieb und für ein ordentliches Erscheinungsbild. Unser Schiff steht gut in Farbe und wird von den Gästen regelmäßig anerkannt und gelobt.
In all diesen Arbeiten stecken viele Herausforderunge, die sich auch oft aus der Situation heraus ergeben und immer wieder gemeistert werden. Um diese Fachkompetenz und die Bereitschaft, sich hier voll einzubringen, beneiden uns andere Schiffe und Vereine.
Die letzte Segelsaison war gleichfalls anspruchsvoll. Wir konnten alle unter Vertrag stehenden Fahrten und darüber hinaus viele Schülerfahrten durchführen. Es war manchmal etwas knapp, aber es ging.
In den letzten 1-2 Jahren hatten wir einen ordentlichen Aufwuchs zu verzeichnen. Die Trainees gliedern sich sehr erfreulich engagiert Schritt für Schritt in den Schiffsbetrieb ein, wobei die älteren Trainees auf dem Sprung zur Deckshandqualifikation sind.
Wenn auch noch nicht alle Abläufe und Tätigkeiten im Sinne der traditionellen Seemannschaft durchgeführt werden, sehe ich uns auf einem guten Weg. Ein Handwerk kann man eben nicht auf der Scheuerleiste erlernen, hier sind wir alle gefordert, daran zu arbeiten.
Sehr gut entwickelt hat sich der Kombüsenbereich. Hier ist wieder Ruhe im Ablauf und in der Organisation eingekehrt. Auch für die Kombüse haben sich erfreulich viele Helfer als Backschafter und in der Begleitung/Service bei externem Catering gefunden. Wenn es dort nicht läuft, hängt die gesamte Stimmung durch!
Das alles funktioniert nicht ohne eine kleine Verwaltung / Organisation, die sich um Charterverträge, Fördermittel, Buchhaltung, Finanzen, den Web-Auftritt und die Kommunikation nach außen und innen kümmert. Das Ergebnis der Vorstandsarbeit ist nicht immer offensichtlich, aber zwingend notwendig und wird im Hintergrund reibungslos erledigt.
Um unsere selbst gesteckten Ziele – das Schiff in Fahrt zu halten und die traditionelle Seemannschaft zu pflegen – zu erreichen, braucht es viele engagierte Vereinsmitglieder mit den unterschiedlichsten beruflichen Erfahrungen und Charakteren.
Für alle Beteiligten ist es nicht immer einfach, sich zu untereinander zu verständigen und alle Meinungen unter einen Hut zu bringen. Einiges wird heftig durchdiskutiert, anderes muss erstmal einige Zeit reifen, bevor es umgesetzt wird und wieder andere Maßnahmen werden eigeninitiativ zügig angegangen.
Bei diesen Prozessen kann man es nicht allen recht machen. Nach meinem Gefühl erzielen wir am Ende des Tages immer einen tragbaren Kompromiss und wir ziehen alle an einem Strang in die gleiche Richtung. Es ist uns als Gemeinschaft insgesamt sehr gut gelungen unseren Segler in einem guten technischen Zustand und mit einer hoch motivierten Crew in Fahrt zu halten.
Ich bedanke mich bei allen, die für diese großartige Gemeinschaftsleistung einstehen und sie auch weiterentwickeln!
In diesem Sinne wünsche ich allen eine schöne Weihnachtszeit und noch viele erlebnisreiche Zeiten im Verein und auf unserem Segler!