Ende Oktober begrüßten wir Gäste aus Sachsen – vom Seesportclub Dresden – zu einen mehrtätigen Törn auf der Ostsee bis nach Kopenhagen. Das war zumindest der Plan. Doch es kam ganz anders, das Wetter machte einen dicken Strich durch diese Rechnung. Wegen des Sturms war die ersten Tage an ein Auslaufen gar nicht zu denken! Doch Crew und Gäste schafften es gemeinsam, sich davon nicht unterkriegen zu lassen. Stattdessen gab es ein Alternativprogramm, das es in sich hatte! Und am Ende doch noch eine wundervolle Ausfahrt!
Vom ersten Tag an ließ das Wetter kein Segeln zu. Somit war ausreichend Zeit für eine gründliches Kennenlernen des Schiffs und der verschiedenen Tätigkeiten an Bord während der Wachen. Die schwindelfreien unter den Gästen erklommen anschließend die Rahen des Schonermastes. Eine Erfahrung, die die Dresdner Segler wohl eher an die Sächsische Schweiz erinnert haben dürfte als an ihre gewohnten Handgriffe beim Kuttersegeln.
Der zweite Tag brachte ähnlich schlechtes Wetter. Das bot die Gelegenheit für eine Besichtigung des Eisbrechers Stephan Jantzen und Ausflüge in die Stadt und nach Warnemünde. Auch an Tag 3 kein besseres Wetter. Statt Segelsetzen auf der Ostsee standen Rettungsübungen auf dem Programm. Anlegen eines Überlebensanzugs, Verhalten im Wasser, Retten von Personen mit dem Bergenetz, Transport von Verletzten mit einer Trage über Niedergänge und durch enge Flure. Das volle Programm! Da für den nächsten Tag ein Abflauen des Sturms angesagt war, wurde nachmittags an der Pier schon mal die Bedienung der Segel geübt.
Am Nachmittag des vierten Tages war es endlich soweit – wir konnten mit unseren Mitseglern in See stechen! Wegen des immer noch kräftigen Windes und entsprechend aufgewühlter See wurde es aber ein ungemütlicher Törn. Es fiel die Entscheidung, auch den letzten Tag, der eigentlich der entspannten Abreise vorbehalten war, für einen Segeltörn zu nutzen. Dafür blieb das Schiff über Nacht in Warnemünde, um morgens gleich Segel setzen zu können.
Das war genau die richtige Entscheidung! Der Sonntag brachte endlich einen traumhaften Segeltag wie aus dem Bilderbuch – mit Sonnenaufgang über dem Meer, Frühstück unter gesetzten Segeln, ruhiger See und guter Fahrt entlang der Küste zwischen Rostock und Heiligendamm. Höhepunkt und versöhnlicher Abschluss zugleich.
Die Gäste verließen Rostock und die Santa Barbara Anna trotz allem sehr zufrieden und auch unserer Crew hat diese knappe Woche sehr viel Spaß gemacht. Das war gleichzeitig die letzte Ausfahrt des Schiffs in diesem Jahr. Jetzt wird abgetakelt, winterfest gemacht und das übliche Pflege- und Reparaturprogramm beginnt. Bis in einem halben Jahr eine neue Saison mit hoffentlich vielen schönen Segeltagen beginnt…