Winterarbeiten 2021/22

Seit November befindet sich die Santa Barbara Anna im Winterschlaf. Das heißt aber nicht, dass sich auch Crew und Vereinsmitglieder ein ruhiges Plätzchen zum Überwintern gesucht haben. Denn es gibt wie immer viel zu tun, um das Schiff fit für die nächste Saison zu machen.

Natürlich müssen die alljährlichen Aufgaben erledigt werden – Kontrolle und Instandsetzung des laufenden Guts der Takelage, Wartung von Maschine und Generatoren oder Konservierung der Oberflächen im ewigen Kampf gegen Korrosion und Verwitterung… Darüber hinaus stehen in diesem Winter einige spezielle Projekte auf dem Plan. Die stellen wir Euch im Folgenden näher vor.

Großmaststenge

Ersatz für die durch einen Unfall auf der letzten Hanse Sail verlorene Großmaststenge ist bestellt und in Arbeit. Wir erwarten die Lieferung in den nächsten Wochen. Danach muss das zehn Meter lange Holzteil konserviert werden. Anschließend kann die neue Stenge an den Mast montiert werden.

Sanitärbereich

Es ist leider notwendig geworden, den kompletten Sanitärbereich (WCs und Dusch) neu zu bauen. Die alte Installation wurde nach Übernahme des Schiffs durch Joey Kelly vor ca. 25 Jahren eingebaut. Tragkonstruktion und Leitungen erwiesen sich jetzt als nicht mehr haltbar.

Glücklicherweise haben wir für diese Aufgabe Förderung aus einem Fond des Rostocker Hafen- und Seemannsamts erhalten. Ohne diese Unterstützung wäre die Erneuerung wohl nicht möglich gewesen. Die Demontage-, Installations- und Fliesenarbeiten konnten sogar noch im letzten Jahr abgeschlossen werden. Jetzt müssen wir nur noch die Kabinen wieder einbauen.

Reserveanker

Es ist eine Auflage durch die Berufsgenossenschaft, entsprechend der Sicherheitsrichtlinie für Traditionsschiffe eine längere Kette für den Reserveanker unseres Schiffs bereit zu halten. Die notwendige Kettenlänge haben wir freundlicherweise von der Peene-Werft aus Restbeständen gespendet bekommen. Unsere Aufgabe ist nun, für die Kette und die Ankerschlepptrosse einen Stauplatz an Bord zu schaffen. Dafür ist der Bereich auf dem Vorschiff vor der Ankerwinde vorgesehen. Ein entsprechendes Schott wurde bereits eingebaut.

Kühlwasserleitungen Hauptmaschine

An der Caterpillar Hauptmaschine wurden bereits die Seewasserleitung und 2 Frischkühlwasserleitungen zwischen Motor und Wärmetauscher erneuert. Die Leitungen haben außerdem neue Kompensatoren, sprich Schwingungsdämpfer, erhalten. Bei dieser und weiteren Arbeiten hat uns mal wieder die Firma Ship Consult & Trading GmbH kräftig unterstützt. Ein großes Dankeschön dafür!

Klüvernetz

Nachdem Netz und Stagen am Klüver über viele Jahre immer nur ausgebessert wurden, ist jetzt eine komplette Erneuerung fällig. Die Bekleedung der Stage und die Leinen des Netzes haben eben eine recht begrenzte Lebenserwartung. Die neuen Klüverbaumgeien sind inzwischen bekleedet und wurden bereits montiert. Jetzt erfolgt noch das Knüpfen des Klüvernetzes.

Da die Stage durch das Netz gehen, muss es am Klüver geknüpft werden und kann nicht komplett in der Werkstatt vorbereitet werden. Eine sehr mühselige Arbeit. Wir schaffen auf diese Art 2 – 3 Reihen pro Arbeitstag! Aber der Winter ist ja noch lang…

Lenzleitung

Einige Meter der Lenzleitungen auf der Steuerbordseite im Maschinenraum wurden erneuert, einschließlich der Absperrventile.

Dach des Deckshauses

Eines der Projekte, für die wir dank unseres Crowdfundings realisieren können, ist die Erneuerung des Dachs des Deckshauses. Die Realisierung wird erst erfolgen, wenn realistisch für eine längere Zeit mit trockenem Wetter gerechnet werden kann.

Lüftung Maschinenraum

Ein weiteres Crowdfunding-Thema ist die Modernisierung der Lüftungsanlage des Maschinenraums. Diese Aufgabe ist sehr wichtig – weil sicherheitsrelevant. Allerdings ist die Firma, mit der wir das Projekt umsetzen wollten, abgesprungen. Und bei der aktuellen Auftragslage des Bauhandwerks gestaltet sich das Finden eines neuen Partners als unerfreulich schwierig. Aber wir bleiben optimistisch und dran!

Ehrgeizige Ziele

Es ist also einmal mehr eine beeindruckende Liste an Aufgaben, die sich Crew und Verein vorgenommen haben. Oder vielmehr vornehmen mussten, schließlich versuchen wir, das nun schon 71-jährige Schiff in einem Wettlauf mit der Zeit in einem sicheren und einsatzbereiten Zustand zu halten. Wie immer sind wir optimistisch, mit großem Einsatz und viel Freude an der Arbeit alles rechtzeitig fertig zu bekommen. Solange uns nicht die x-te Variante von Corona in die Quere kommt, hoffen wir schließlich, Anfang Mai die neue Segelsaison zu beginnen.

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